Mikrozirkulationsmessung
Zur Beurteilung der Mikrozirkulation als (über-) lebenswichtiger Hilfsparameter zur Beurteilung des Patientenzustandes wird derzeit im Rettungsdienstalltag und in der klinischen Praxis die Kapillarauffüllzeit (CRT) manuell und damit subjektiv erfasst.
Während konventionelle Messverfahren zur Erfassung der Makrozirkulation (z.B. Blutdruck, Pulsmessung, Pulsoxymetrie) weit verbreitet sind, gibt es nur wenige praktikable, untersucherunabhängige, quantitative und mobile Verfahren zur Erfassung relevanter Informationen über die Mikrozirkulation. Eine bestehende Diskrepanz zwischen unzureichender Mikrozirkulation (Blutfluss in Organen und Geweben) und normaler Makrozirkulation (Blutfluss im großen Gefäßsystem) kann derzeit nur unzureichend erfasst werden. Störungen der Mikrozirkulation erhöhen jedoch die Organfunktionsstörungen und die Sterblichkeitsrate erheblich. Bisherige Methoden zur Messung der Mikrozirkulation sind komplex, werden daher nur sporadisch im klinischen und experimentellen Bereich eingesetzt und haben eine begrenzte Aussagekraft.
Ziel des Projektes ist es, auf der Basis der Messung der kapillaren Wiederauffüllzeit ein kompaktes, untersucherunabhängiges Messsystem zur Diagnose einer gestörten Mikrozirkulation und zur Früherkennung von z.B. Flüssigkeitsmangel oder regionalen Durchblutungsstörungen zu konzipieren und zu realisieren. Das Messsystem soll die ermittelten Daten drahtlos übertragen können, um ein zentrales Monitoring zu ermöglichen.