Fraunhofer IPMS stellt erstmalig auf der »ECOC 2014« in Cannes aus

Dresden, /

Vom 22. bis 24. September präsentiert sich das Dresdner Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme IPMS erstmalig auf der »ECOC 2014« in Cannes, Frankreich. Die ECOC ist Europas größte und etablierteste Konferenz und Messe für optische Kommunikation und einer der wichtigsten Treffpunkte für Vertreter der optischen Kommunikationstechnik.

Einstellbares Mikrolinsenbauteil mit integriertem Polymeraktor.
Einstellbares Mikrolinsenbauteil mit integriertem Polymeraktor.
Via Infrarot können Daten drahtlos mit bis zu 10 GBit/s übertragen werden.

»Die ECOC 2014 bietet eine sehr gute Gelegenheit, um uns mit Kollegen aus dem Bereich der optischen Kommunikation zu treffen, Geschäftsbeziehungen zu pflegen und Erfahrungen auszutauschen.« sagt Dr. Michael Scholles, Leiter Business Development & Strategy am Fraunhofer IPMS und erklärt: »Außerdem ist es eine ideale Platform um unsere neuesten Entwicklungen, Dienstleistungen und Lösungen in den Bereichen Smart Micro-Optics und optische drahtlose Kommunikation einem breiten Publikum aus Experten und hochrangiger Branchenvertretern zu präsentieren«.

Einstellbare mikrooptische Bauelemente

Das Fraunhofer IPMS entwickelt erfolgreich innovative Bauelemente für spezifische Anwendungen mit Hilfe von elektroaktiven organischen Materialen in Kombination mit der am Institut verfügbaren Siliziumtechnologie. Geringe Verluste, ein breiter Wellenlängenbereich von 400 bis 1600 nm, ein schnelles elektrooptisches Schalten und eine variable optische Dämpfung werden durch ein einzigartiges Konzept basierend auf elektrooptisch induzierten Wellenleitern mit isotropen Flüssigkristallen realisiert. Auf der ECOC 2014 präsentieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IPMS polarisationsabhängige und -unabhängige Bauelemente, die auf solchen Wellenleitern beruhen. Diese Technologie lässt sich vielseitig nutzen und findet sowohl in der optischen Telekommunikation als auch in faseroptischen Sensornetzwerken Anwendung.

Weitere Baulemente, die auf elektroaktiven organischen Materialien basieren und am Fraunhofer IPMS entwickelt wurden, sind Mikrolinsen mit kontinuierlich einstellbarer Brennweite. Deren Funktionsprinzip beruht auf einer Flüssigkeitsverschiebung in mikrofluidischen Siliziumkammern. Antriebselement ist ein integrierten Polymeraktor. Praktische Anwendung finden diese Mikrolinsen im Zoomobjektiv einer Mobiltelefonkamera, in medizinischen Abbildungssystemen oder bei der Laserstrahlkontrolle. Bei der diesjährigen ECOC präsentiert das Fraunhofer IPMS den Demonstator einer solchen Mikrolinse.

Kabelersatz für USB3.0 durch optische drahtose Kommunikation

Eine Alternative zu etablierten kabelgebundenen Lösungen wie USB, Gigabit-Ethernet, HDMI oder Thunderbolt besteht darin, Licht im sichtbaren oder infraroten Bereich als drahtloses Übertragungsmedium einzusetzen. Ziel ist es, große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit und ohne störendes Kabel von einem zum anderen Endgerät zu übertragen. Die Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IPMS präsentieren auf der ECOC 2014 einen Transceiver für die optische drahtlose Kommunikation, der gerade einmal so groß ist, wie ein Zuckerwürfel und Daten mit bis zu 10 Gbit/s via Infrarot übertragen kann. Im Vergleich zu bekannten Funktechnologien wie Bluetooth oder WLAN bietet dieses LiFi-Modul einen wesentlich höheren Datendurchsatz, extrem niedrige Bitfehlerraten und eine hohe Energieersparnis.

Das Fraunhofer IPMS ist vom 22. bis 24. September auf der ECOC 2014 an Stand 332 im Kongresscenter Palais des Festivals in Cannes vertreten.